Rezension: Verdis letzte Versuchung

Dienstag, 19. November 2013



Titel: Verdis letzte Versuchung
Autor: Lea Singer
Verlag: C. Bertelsmann
hier kaufen: Thalia-Gebunden
Seitenzahl: 272
Erschienen: 2012-09-24
ISBN: 978-3-570-58031-8




Inhalt

Giuseppe Verdi und seine Frau Giuseppina galten, als ein glückliches Ehepaar, als der Komponist die Sopranistin Teresa Stolz kennenlernte - ausgerechnet bei Proben zu "Die Macht des Schicksals". Giuseppina, einst selbst eine umjubelte Primadonna, musste erdulden, dass die junge Diva immer wichtiger wurde für ihren Mann. 1871 trennte Teresa sich von ihrem Verlobten, dem Dirigenten Mariani. 1872 sang sie in der italienischen Erstaufführung der "Aida" die Titelrolle. Von da an spitzt sich das Drama zu. Von Giuseppina zur Entscheidung genötigt, protestierte Verdi: "Diese Frau bleibt, oder ich erschieße mich." Es passierte, was Verdi ein Leben lang vermeiden wollte. Sein Privatleben wurde Anlass für Klatsch, Gerüchte und Schlagzeilen. Doch schließlich verbrachten sie ihre Urlaube zu dritt. Giuseppina bedachte die Konkurrentin sogar in ihrem Testament. Wie es dazu kam, ist ein bewegendes menschliches Abenteuer. Und eine Reise ins Innere von Giuseppe Verdi.
Vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte der Oper "Aida" entwirft Lea Singer einfühlsam und klug ein bewegendes Seelendrama, wie es sich auch heute ereignen könnte.


Meine Zusammenfassung

Das Buch dreht sich hauptsächlich um Giuseppe Verdi, seine Frau Giuseppina Verdi und Teresa Stolz. Die Geschichte handelt von der Beziehung dieser drei Personen und wie sich diese entwickelt und verändert. Dabei bekommt man natürlich viel von dem Gefühlsleben, den Handlungen und Hintergründen der Charaktere mit. Durch den musikalisch gewählten Hintergrund, ziehen sich die verschiedensten Namen von Opern und zugehörigen Personen durch den ganzen Roman. Dies hat mir persönlich nicht so gut gefallen, da ich mich nicht damit auskenne und es mir einfach zu viel war.


Buchcover und Inhalt

Den Schutzumschlag mit dem Frauengesicht drauf fand ich ganz gut für dieses Buch, allerdings trifft es nicht meinen Geschmack. Entfernt man diesen Schutz, kann man Noten auf gelblichen Hintergrund, der an Pergamentpapier erinnert sehen. Dies finde ich sehr schön und sehr passend.
Der Inhalt spiegelt die Geschichte wieder. Allerdings habe ich es mir etwas berührender vorgestellt.


Schreibstil ...

Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die meist ein Jahr umfassen. Dieses wird dann aber von Giuseppina, Giuseppe und Teresa geteilt erzählt. Nacheinander (wie gerade genannt) berichtet jeder von Ihnen einen Teil des Jahres aus seiner Sicht. Dies empfand ich am Anfang doch als etwas ungewohnt, hat mich beim lesen aber nicht gestört.


Charaktere

Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und was auch sehr interessant war, ziemlich verschieden.
Giuseppina ist eine sehr beherrschte Frau, die sich elegant auszudrücken weis. Selbst Beschimpfungen oder Verdächtigungen kann sie geschickt verpacken, so das sie auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Sie ist sehr gebildet und weis sich in den besseren Kreisen zu bewegen. Was die Probleme mit ihrem Mann betrifft, ist sie ihm gegenüber sehr verschwiegen - hier fehlen die klaren Worte.
Giuseppe ist ein einfacher, bodenständiger Mann. Er ist in seiner Ausdrucksweise sehr direkt und barsch, womit er einige Leute vor den Kopf stößt. Er lebt für seine Musik und kann darin völlig aufgehen.
Teresa ist wie Giuseppe auch, eher Bodenständig. Sie ist recht einfach gestrickt. Sie ist nicht sonderlich gebildet und scheint auch nicht sehr viel Wert darauf zu legen.


Sonstiges

Ich habe für dieses Buch sehr, sehr lange zum lesen gebraucht. Ich glaube es waren wirklich drei Wochen. Ich bin am Anfang überhaupt nicht in die Geschichte hinein gekommen und die vielen musikalischen Begriffe machten mir beim lesen nicht wirklich Freude. Erst gegen Ende habe ich mich doch noch eingefunden und konnte das Buch etwas mehr genießen.


Zitat

"Einer Zeremonie, bei der ich die Geister beschwöre und mich selbst. Ich schließe die Lider, ziehe durch die Nase die Luft ein, denke an die Stolz und sage zu mir: Du brauchst einen langen Atem, einen sehr langen Atem, einen sehr, sehr langen Atem. Dann hole ich die Stolz als eine aufblasbare Puppe vor mein inneres Auge, um mit einer Nadel ein nicht sichtbares Loch zu stechen. Und sehe, wie aus der Puppe ganz langsam die Luft entweicht.


Fazit

Obwohl die Geschichte recht gut war, konnte mich das Buch einfach nicht fesseln.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich jemand, der sich mit Verdis Werken auskennt oder Interesse daran hat, mehr mit dem Buch anfreunden kann als ich.


Zur Verfügung gestellt von

C. Bertelsmann
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.


{ 3,5 Punkte }

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