Rezension: Tanz auf Glas

Mittwoch, 30. Oktober 2013



Titel: Tanz auf Glas
Autor: Ka Hancock
Verlag: Droemer-Knaur
hier kaufen: Thalia-Gebunden
Seitenzahl: 520
Erschienen: 2013-09-02
ISBN: 978-3-426-65322-7




Inhalt

Jede Liebe ist ein Tanz - manchmal kompliziert, manchmal wunderschön. Aber mit Mickey wird es auch ein Tanz auf Glasscherben sein. Und entweder fliehst du vor diesem Schmerz, oder du tanzt weiter, bis du wieder Parkett unter den Füßen spürst.
Als Lucy Mickey auf einer Party kennenlernt, sprühen augenblicklich Funken. Sie weiß, dass sie den Mann ihrer Träume gefunden hat. Bei ihrer zweiten Begegnung beichtet Mickey ihr allerdings, dass er unter einer bipolaren Störung leidet. Lucy, die auch nicht unversehrt durch ihr bisheriges Leben gegangen ist, lässt sich davon nicht abschrecken. Die beiden werden ein Paar. Sie sind glücklich, wissen aber auch, dass sie keine einfache Beziehung führen. Und so beschließen sie, keine Kinder in ihre unsichere Welt zu setzen. Als Lucy nach elf Jahren doch schwanger wird, steht das Fundament ihrer Beziehung auf dem Prüfstand.


Meine Zusammenfassung - Achtung Spoiler

Lucy und Mickey, beide vom Schicksal nicht mit Samthandschuhen angefasst, lernen sich kennen und werden ein Paar. Lucy hat ihren Vater, der erschossen wurde, in ihrer Kindheit verloren und ihre Mutter starb an Brustkrebs, da war Lucy gerade mal siebzehn. Seit dem besteht ihre Familie nur noch aus ihren zwei größeren Schwestern. Zusammen mit ihnen muss sie noch zwei Mal durch die Höhle gehen, denn der Krebs kommt wieder, diesmal bei ihrer größten Schwester und ihr, aber selbst dieses Unglück überstehen sie gemeinsam und besiegen die schreckliche Krankheit. Mickey hingegen hat eine dauerhafte Erkrankung, er leidet unter einer bipolaren Störung oder besser bekannt als manisch-depressiv. Sein Leben ist ein ständiges auf und ab und man kann sich nie wirklich auf seine stabile Situation verlassen. Diese kann zu schnell kippen und ihn in die Mani treiben, dies spitzt sich meist so sehr zu, dass er in eine Psychose fällt und ins Krankenhaus muss. Dort bleibt er dann meist für mehrere Wochen, bis es ihm wieder besser geht.
So verbringen die beiden elf gemeinsame Jahre mit Mickey ständigem auf und ab und Lucys Angst wieder an Krebs zu erkranken. Bei einer erneuten Routineuntersuchung bei ihrer Frauenärztin wird festgestellt, dass Lucy schwanger ist. Was soll sie jetzt tun? Beide haben sich doch darauf geeinigt keine Kinder in ihr schwieriges, unbeständiges Leben zu setzen. Nach anfänglichen Überlegungen entscheiden sich beide für das Kind und sind unglaublich glücklich. Leider hält dieses Glück nicht lange, denn bei Lucy wird Brustkrebs festgestellt, zum zweiten Mal. Diesmal allerdings sieht es schlimmer aus, denn er hat schon gestreut. Obwohl die Ärzte Lucy zu einer Abtreibung raten, entscheidet sie sich dagegen und für das Baby, damit aber auch gegen eine sofortige Behandlung gegen die Krankheit.
Diese Situation fordert alles von Lucy und Mickey. Während Lucy weiß, dass sie sterben wird, kann Mickey das nicht akzeptieren. Es ist eine harte und sehr emotionale Zeit.


Buchcover und Inhalt

Das Cover und der Titel haben mich von Anfang an angesprochen. Ich finde das Cover sehr schön und doch schlicht gemacht. Beides passt auch wunderbar zu der Geschichte und ist gut gewählt.
Die Inhaltsbeschreibung finde ich auch sehr gut und sie verrät nicht zu viel.
Das Buch selber, ohne Schutzumschlag, ist weiß. Das finde ich zwar optisch gut und passend zum Buch, allerdings musste ich sehr aufpassen, dass es nicht dreckig wird und das fand ich nicht so toll. Ein bisschen dunklere Farben sind mir da schon lieber.


Schreibstil ...

Das Buch ist aus der Ich-Erzähler-Perspektive geschrieben. Am Anfang fast jedes Kapitels, steht in kursiv, ein Tagebucheintrag von Mickey, diese sind meist nur einige wenige Seiten lang. Daraufhin folgt die Haupt-Erzählung aus Sicht von Lucy. Die Kapitelüberschriften sind die Daten, damit weiß man auch immer genau, wo man sich gerade befindet. Zu Beginn des Buches wird noch ab und an in der Zeit gesprungen, vom heutigem Geschehen in die Vergangenheit, wo sich beide kennengelernt haben. Da diese Sprünge aber in Kapitel unterteilt sind, lässt es sich gut lesen und man kommt nicht durcheinander. Das Ende der Geschichte ist dann nur aus Mickeys Sicht geschrieben.
Der Schreibstil von Ka Hancock hat mich total gefesselt. Sie hat mich gleich am Anfang emotional gepackt und mich bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich konnte wunder mitfühlen und brauchte nach dem lesen wirklich einige Zeit um mich wieder zu sammeln. Ich war so in diesem Buch gefangen und musste sogar ab und an einige Tränen vergießen.


Charaktere

Jeder einzelne Charakter war einzigartig und wunderbar ausgearbeitet. Am besten hat mir allerdings Mickey gefallen. Seine psychische Krankheit und sein damit verbundenes Gefühlsleben wurde so gut dargestellt, dass ich richtig mitfühlen konnte und es war gut nachzuvollziehen.
Im Allgemeinen bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass mir alles Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind. Sie waren liebenswert, gefühlvoll und die ihre Handlungen jeweils gut nachvollziehbar.
Die Hauptcharaktere der Geschichte sind natürlich Lucy und Mickey, aber auch Lucys Schwestern spielen eine große Rolle. Daneben gibt es auch noch sehr viele Freunde und Bekannte, die das ganze vervollständigen.


Sonstiges

"Ka Hancock über 'Tanz auf Glas': "Ich liebe Geschichten mit komplexen und authentischen Charakteren, die im Leser große Gefühle hervorrufen. Und genau das wollte ich mit 'Tanz auf Glas' erreichen - dass der Leser fühlt."
Ich finde das hat die Autorin auch geschafft.
Dieses Buch ist der Debütroman von Ka Hancock und ich bin einfach nur begeistert von diesem Werk. Ich hoffe das sie noch weitere so gefühlvolle Romane schreiben wird. Einen neuen Fan hat sie mit mir auf jeden Fall gewonnen.


Fazit

Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die einen fesselt.


Zur Verfügung gestellt von

Droemer-Knaur
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.


{ 5 Punkte }

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